Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken müsse, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen. (APG 20,35)
Einige werden bei dieser Überschrift gleich in christliche Empörung ausbrechen, denn Jesus hat es doch umgekehrt gesagt. Jedoch können wir gar nichts geben, wenn wir es nicht zuvor empfangen haben. Gott gegenüber sind wir ganz ausgesprochen auf der Empfängerseite und er auf der Geberseite. Er gibt uns plus/minus ALLES und wir nehmen es an – oder lehnen ab. Nehmen wir die Gnaden und die Gaben Gottes nicht umfassend an, müssen wir uns aus eigener Tasche „der Armen annehmen“ – und wenn wir selbst es sind.
Nun braucht es von uns Demut, um uns beschenken zu lassen, und das in großem Stil. Gott demütigt uns nicht, um uns klein, sondern groß zu machen, nicht arm, sondern reich. Demut ist gar nicht so einfach und viele verstehen sie falsch. Können wir unsere Bedürftigkeit zugeben? Oder sprechen wir mit der Gemeinde Laodiceas: „Mir geht es gut, danke, mir fehlt nichts, ich krieg das alles schon selbst geregelt“? (Offb 3,17). Jesu Antwort darauf: Du weißt doch gar nicht, dass du in Wahrheit bemitleidenswert und erbarmungswürdig bist, arm, blind und nackt!“ Wir könnten Jesus ja mal danach fragen, wie er unseren „genügsamen“ Zustand einschätzt! Und wie seine Definition eines „reichen“ Menschen eigentlich aussieht.
Gott will uns reich machen, weil er es selber ist und wir damit denen, die (noch) nichts davon verstehen, beistehen können. Zig Bibelstellen belegen die Absicht Gottes uns „mehr als genug“ zu geben und auch materiell so aufzustellen, dass wir ohne Probleme großzügig sein können. Denn unser Ziel ist ja, im Kleinen so zu sein wie er im Großen. Und tatsächlich ist unser Vater im Himmel super reich und riesig kreativ. Er erschafft Welten und ganze Universen! Er kauft sie nicht, sondern spricht sie einfach in Existenz und sie realisieren sich. Genau so sollen wir es „im Kleinen“ auch machen. Darin liegt das Geheimnis einer völlig anderen Lebensmöglichkeit, als es uns in der Welt des Geldes beigebracht wurde. Wir können dieses göttliche „Mehr als genug“ auf unser privates Leben und dann, wenn es uns gut geht, darüber hinaus anwenden, indem wir es sprechen… rufen… ja, befehlen.
Bei unseren Privatangelegenheiten fangen wir damit an und erledigen erst einmal unsere Schulden bzw. „Verbindlichkeiten“, denn die sollen wir nicht haben. Das sorgt für erfrischende Freiheit! Erweisen wir uns in unserem eigenen Haushalt als treu und integer im Umgang mit den guten Worten, vertraut der Himmel uns mehr an und stärkt unseren Glauben, kreative und mutige Worte in den Mund zu nehmen, die zuvor undenkbar für uns waren. Wir werden schöpferisch und gehen über die Grenzen des gewohnten Mangels hinaus in eine göttliche Fülle, die wir auf die „Armen“ anwenden können, die sich in der Folge bekehren und selbst von Armen zu „Wohlhabenden“ in Christus werden. Dann empfangen sie so viel von Gott, dass auch sie wiederum in die Lage versetzt werden, den Armen zu geben. Und so weiter. Ein wunderbarer Segens- Kreislauf von Nehmen und Geben!
Der Autor Frank Krause schreibt für „Gottes Arche“ eine Serie von Beiträgen über das Thema Finanzen. Es gibt sehr viele Bibelstellen zu diesem Thema, die von ARCHEologen beachtet werden wollen. Autoren-Webseite: www.autor-frank-krause.de